Nachhaltige Kommunikation

Ich habe heute ganz einfach nach einem Blogthema gefragt und es von Marie-Christin Schindler auch prompt geliefert bekommen:

Nachhaltige Kommunikation.

Man darf sie zuerst einmal nicht mit Nachhaltigkeitskommunikation verwechseln. Nachhaltigkeitskommunikation kommuniziert über Nachhaltigkeit in Unternehmen- Faire Bezahlung, Bio-Produkte und CO²-Neutralität sind ihre Themen.

Nachhaltige Kommunikation verfolgt den Ansatz,  eine „Win-Win“-Situation zu schaffen, dank der sowohl Marke als auch Konsument hinterher besser dastehen. Man bezeichnet  sie auch als „gewaltfreie“ Kommunikation, die beispielsweise ohne aggressive Werbung auskommt. Man kann heutzutage statt einem „Information Overload“ eher von einem „Advertisement Overload“ sprechen, einen schönen Artikel dazu twitterte heute Sascha Lobo . Traut euch, das folgende Bild, das aggressive Werbung gut verdeutlicht, führt zu ihm.

Man begibt sich auf Augenhöhe mit den Kunden, so dass an der Entwicklung des Öffentlichkeitsbildes der Marke alle beteiligt sind. Ganz genau, die Marke passt sich dem Kunden an. Wenn die Kunden als Partner behandelt werden, werden sie auch zu solchen- und arbeiten für die Marke. Das führt bei der Ideensuche, verbunden mit Wettbewerben, zu ganz anderen Ansätzen, wie jüngst die ersten großen Marken herausfanden. Wenn die Marke aber weiß, wie ihre Kunden ticken, ist ihre Kundenbindung kaum zu übertreffen. Außerdem passt sie sich ständig effektiv ihrem Kundenstamm an, egal, wie dieser fluktuiert (was nach einer Weile immer weniger vorkommen wird).

Aber das ist nur eine Facette der nachhaltigen Kommunikation. Nachhaltige Kommunikation kann auf große Werbekampagnen beinahe ganz verzichten, da diese nur temporär Aufmerksamkeit erzeugen. Online würde man das ganze als „Buzz“ bezeichnen. Nachhaltige Kommunikation will aber keinen Buzz erzeugen, sondern eine Reputation aufbauen. Buzz verfliegt und kann auch mal „ins Auge“ gehen, eine Reputation dagegen ist ein sich langsam entwickelndes Bild in den Köpfen der Kunden, welches sich festigt, aber trotzdem mit der Marke weiterentwickelt.

Außerdem benötigt nachhaltige Kommunikation ein Umdenken zur ganzheitlichen Kommunikation: Nicht eine Abteilung eines Konzerns macht dies, die nächste irgendetwas anderes, jede ihren eigenen Kommunikationskanal auf. Das führt zu Unübersichtlichkeit. Eine Lösung für das gesamte Unternehmen muss her, nur bei sehr verschiedenen Sparten macht eine Aufteilung Sinn. Eine Vernetzung des Unternehmens ist jedoch der wichtigste Faktor. Ein großes, gutes Bild kann nur entstehen, wenn genau dieses nach außen getragen wird.

Das Problem an nachhaltiger Kommunikation ist leicht nachvollziehbar: Sie benötigt unglaublich viel Zeit,  Durchhaltevermögen, aber trotzdem ständiges Engagement. Langfristig ist sie aber von einem höheren ROI gekrönt: Buzz bringt kurzfristige Einnahmespitzen (wenn überhaupt, es gibt wie gesagt auch negativen Buzz). Nachhaltige Kommunikation ist anfangs garantiert ein Mittel, in das man Geld stecken muss. Sie zahlt sich erst langfristig aus, was sich viel schwerer messen lässt. Hier muss auch ein Umdenken in vielen Vorstandsetagen geschehen: Ein kurzfristig erspielter Erfolg wird meist gefolgt von einem um so tieferen Fall, einfach nachzuweisen an Börsenkursen.  Ein nur gemächlich entstehender Erfolg jedoch wird zwar auch schwanken, seine Grundbewegung aber beibehalten.

Nachhaltige Kommunikation lässt sich also darauf zusammenfassen, dass sie ein Umdenken zur interdisziplinären, langfristigen Kommunikation benötigt, weg von aggressiven Marketing-Strategien. Sie besteht im Idealfall durchgängig aus Dialog und Partizipation aller Beteiligter. Sie bringt keine schnellen Erfolge hervor, sichert aber langfristige.

Was habt ihr hinzuzufügen?

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