Offene Karten, aber kein Spiel

Ich habe einen Tumor und werde am Dienstag, den 22. Juni, operiert.

Wow, es tut wirklich gut, so offen sein zu können. Ich denke, dass sich das nicht negativ für mich auswirken wird. Aber, was habe ich zu verlieren? Ich bin der Überzeugung, Offenheit zahlt sich aus und ist eine Tugend. (Ein bisschen unterstützt hat mich das positive Beispiel von Jeff Jarvis, danke.)

Er ist ca. 8x8x8 cm groß. Vermutlich gutartig, aber aufgrund seiner Größe macht eine Probenentnahme keinen Sinn- in einem anderen Teil könnte er bösartig sein, egal, was die Probe sagt.

Und selbst wenn er gutartig wäre: Die „Raumforderung“ im Bereich des Femur (Oberschenkelknochen) innen rechts ist irgendwie unsinnvoll da, wo sie ist. Meine (übrigens sehr netten und gut erklärenden) Ärzte könnten euch das jetzt richtig erklären. Außerdem, sagen sie, dass man an die Stelle nicht so gut rankommt. Muskeln oder gar ein dicker Nerv geht da lang- beides sollte man nicht beschädigen. Übrigens ist der Tumor „einfach aus dem Knochen rausgewachsen“, wenn ich das so unsachlich beschreiben darf. Also besteht er aus Knochen und einer Knorpelhülle und ist vermutlich nur eine seltsame Laune der Natur. (Disclaimer: Ich bin nicht fachkundig, aber grundsätzlich sollte das stimmen, was hier steht.)

Ja, ich bin gerade sehr mit der Tür ins Haus gefallen, das gebe ich zu. Es tut mir aber, glaube ich, gut, das endlich loszuwerden. Ich muss es jetzt auch nicht mehr erklären, wenn jemand wissen will, warum ich mindestens die nächsten beiden Wochen „nicht da“ sein werde. Jede Erklärung war eine Überwindung. Jetzt, wo es nur noch ein paar Tage sind, möchte ich mir das möglichst nicht mehr antun. Meine Laune/Psyche war sowieso nicht mehr so stabil und auf der Höhe, seitdem ich die Diagnose kannte (geschah inzwischen auch schon vor Monaten). Vielleicht erklärt das ein paar Sachen. Ich habe ein flaues Gefühl im Magen, wenn ich an die OP denke. Ichwillnicht, so ungefähr. Aber: Ich denke, die Ärzte wissen, was sie tun. Ich habe es selber sowieso nicht in der Hand.

Einige engere Vertraute Menschen wissen all das bereits, euch möchte ich ganz herzlich für die Unterstützung im Vorfeld danken.

Wer mich im Krankenhaus erreichen will: Ich werde vermutlich Internet haben. Außerdem mein Handy dabei, Nummer im Impressum.

Wer mich im Krankenhaus besuchen will, findet hier eine Anfahrtsbeschreibung. Eventuell schmuggle ich euch Abteilung und Zimmernummer hier rein.

Wer Röntgenbilder möchte: Schutzgebühr nach Vereinbarung. Mindestens.

Wer mir hier ein bisschen Mut machen möchte: Danke, danke, danke.

Share