Mein Praktikum, sagenhafte 5 Tage, habe ich ja diese Woche bei Christian de Vries verbracht. Könnte ich öfter machen, finde ich. Und ein Ergebnis habe ich auch vorzuweisen.
Aufgabenstellung war:
Social Media für Städte und Gemeinden?!
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(Zum Verständnis)- Was müssen Städte kommunizieren?
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(Beispiele)- Wie tun sie das?
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(Folgerung)- Wo gibt es ungenutzte Möglichkeiten?
Zum ersten Punkt, Was müssen Städte kommunizieren,
hierunter fallen einem erstmal Amtliche Bekanntmachungen ein. Zur Pflicht kommt dann die Kür, interne Entscheidungen, Ergebnisse von Gemeinderatssitzungen, Kulturveranstaltungen und was eben noch aktuell anfällt, wollen die Bürger gerne wissen. Eine Fülle von unterschiedlichsten Dingen also.
Zur Frage, Wie tun sie das? gibt es eine einfache Antwort: Größtenteils auf klassischen Wegen. Anzeigen für Bekanntmachungen oder eigene Stadtnachrichten gehören dazu, sonst noch Flyer, manchmal Plakate, Messeauftritte. Und viel über Newsletter, Mailing-Listen, Pressemitteilungen werden also einfach ins Netz geschossen. Einzelne Städte wagen sich bereits mit Foren und Social-Media-Auftritten online, es finden sich sowohl, ich möchte fast sagen, Totgeburten, als auch funktionierende Beispiele, vor allem zum Thema Bürgerhaushalt. Es gibt sogar ein schönes CMS extra für Städte, mit eGovernment-Lösungen und Dokumentenmanagement. Es gibt aber auch nette privat geführte Stadtblogs, in Augsburg, Winterthur, und Stuttgart, beispielsweise.
Einen schönen Stadtblog zum Hafen der Kulturhauptstadt 2010 (Duisburg) habe ich auch gefunden, hier mal einen Gruß an Frank Tentler, der am Konzept gearbeitet hat.
Twittern tun machen zum Beispiel die Städte Freiburg und Frankfurt/Main, bei ersterer scheint ein Feed zu arbeiten, bei letzterer kommen auch mal Dialoge zustande. Auf Facebook habe ich zwei offizielle Stadtseiten herausgesucht: Reutlingen und Heidenheim.
Dass ein Bedürfnis nach Regional- bzw. Stadtblogs besteht, zeigt sich an der relativ hohen Partizipation, selbst an einem negativen Beispiel. Eine Agentur hat sich hier massig Stadtblogs gesichert (über 200), jeweils das selbe, einfache WordPress installiert, ist erst nur unter einer 0900-Nummer, inzwischen aber gar nicht mehr, telefonisch zu erreichen, und die Blogs verkommen oft zu Inseratsammlungen, Spam- und SEO-Halden oder schlafen komplett ein. Es soll dort Kommentare geben, die 2 Jahre lang nicht moderiert wurden, und andere Unstimmigkeiten. Die letzten Referenzen der Agentur auf ihrer Seite sind von 2006.
Das führt uns umgekehrt zur Frage, Was gibt es für ungenutzte Möglichkeiten, und, Warum bleiben diese ungenutzt? Allgemein lässt sich sagen: Immer noch Unsicherheit im Umgang mit dem Internet, Angst vor einem Seriositätsverlust und Angst vor negativen Kommentaren und dem Umgang damit. Die Möglichkeiten sind natürlich groß: Durch aktuellen Content bei Google gut zu ranken, seine Bürger zeitnah und kostengünstig zu informieren. Durch die Feedback-Möglichkeiten könnte man außerdem auf einfachem Wege konstruktive Kritik erhalten und in den Dialog mit den Bürgern treten.
Vielleicht tut sich ja im Sinne einer offeneren und damit demokratischeren Online-Umsetzung von Stadtseiten in Zukunft mehr, zu wünschen wäre es für Bürger UND die Verwaltungen.
Als Quellenangaben habe ich heute das Internet und eine wirklich gelungene Präsentation von Karin Janner anzubieten (danke für den Austausch):