Nachdem ich diese Nacht noch die Twitter-Keynote (es war doch eine Keynote?) gesehen habe, habe ich in diesem Beitrag das Wesentliche über die neue Version der Twitter-Website zusammengeschrieben.
Aber erstmal holen wir etwas weiter aus. Es gibt ein neues Twitter-Logo, die wesentliche Änderung sind die Zacken der Federn des Twitter-Vogels an den Flügeln. Warum Twitter die eigene Web-Version relauncht, lässt sich an ein paar Zahlen ganz einfach nachvollziehen.
Twitter.com ist nach wie vor der Top-Client für Twitter-Nutzer. Soll heißen, die Hälfte der Nutzer nutzt einzig und allein die Web-Version von Twitter. Etwa 40% nutzen die mobile Version von Twitter.
Das neue Design und die neuen Funktionen von Twitter könnte man durchaus als Best-Of aller gängigen Twitter-Clients bezeichnen. Ich würde es als eine Mischung aus der iPad-Version von Twitter, HootSuite und Seesmic Desktop beschreiben. Alles wird einfacher, schöner, vor allem aber findet alles auf der Twitter-Website statt. Man öffnet nicht mehr zig Bilder, Profile, Listen und Links, sondern alles geschieht auf der Website von Twitter. Die Aufteilung bekommt weiterhin wie gewohnt die Timeline links, die sich unendlich scrollen lässt. Rechts erscheinen je nach Tweet Hastags, Profile, eingebettete Videos und Bilder. Für die meisten Funktionen von Twitter muss man die Seite nun also nicht mehr verlassen. Das ganze kann man sich hier ansehen:
Dafür, dass Twitter sich hier das Beste von allen Clients abgeguckt hat, halten sie ihnen API weiterhin offen. Zukünftig läuft Twitters eigene Web-Version über Twitters eigene API. Klingt komisch, ist aber so. Wenn also zukünftig die API wieder mal in die Knie geht, ist ausnahmslos jeder Client lahmgelegt. Aber die nach und nach erneuerte Infrastruktur soll zukünftig stabil laufen.
Warum man sich bei Twitter vermutlich noch für eine gute Web-Version entschieden hat, ist genau so wichtig wie unspektakulär: Wenn die Leute auf der Seite bleiben, kann man auf der Seite Werbung schalten. Sonst gibt es vermutlich noch einige Kleinigkeiten. In der Anfangsphase steht es einem frei, zwischen alter und neuer Twitter-Version zu wechseln, und die neue erreicht die Nutzer wie bisher neue Features. Soll heißen, irgendwie taucht es dann mal auf, ein System war bisher ja dahinter nicht zu erkennen, wer zuerst neue Funktionen nutzen kann und wer nicht. Zu Team-Möglichkeiten hieß die Antwort kurz „Not in this release.“ Ich denke, hier ist mit vielen Neuerungen zu rechnen in nächster Zeit.
Robert Scoble hat die Keynote live gestreamt, die Aufzeichnung lohnt sich, wenn ihr mehr wissen wollt: